- 6841 - 1342. Juni 2. Striegau (act. et dat. Strigon). dom. prox. post diem Corp. Christi. Agnes [Tochter Leopolds v. Österreich, Gemahlin Bolkos II. v. Fürstenberg u. Schweidnitz; Grotefend, Stammtafeln IV, 9], Hzgin v. Schles. u. Herrin v. Striegau, bek., daß sie zu ihrem u. ihrer Vorfahren Seelenheil u. zur Verminderung der Beschwerungen des von ihren Vorfahren gegründeten [Vgl. die Stiftungsurk. vom 29. Nov. 1307 (Reg. 2962) u. Filla, a. a. O. S. 17 ff] Striegauer Nonnenklosters (Benediktinerinnen) nach reifl. Beratung mit ihren Getreuen bestimmt hat, daß die Zahl der Nonnen des gen. Klosters die Zahl 50 nicht überschreiten dürfe. Sie befiehlt daher dem Propst, der Äbtissin [Dem Propst Thilo u. der Äbtissin Katharina; s. weit. unt. d. Urk. v. 26. Juni 1342 (Reg. 6868)] u. dem ganzen Konvent, für jetzt u. in Zukunft niemand über die Zahl 50 hinaus, außer bei augenscheinlichem Nutzen des Klosters, in diese aufzunehmen u. verspricht, das Kloster die Ablehnung ihrer etwaigen Bitten um Aufnahme von Personen über diese Zahl hinaus nicht entgelten zu lassen. Z.: Die Ritter Hartmann v. Ronow (Rohnau), Tammo v. Sidelicz (Seidlitz), Kekelo, Wennicknicz u. Jungling, Gebr. gen. v. Cirna (Tschirn), ferner Peczco gen. Eyke, Hofrichter zu Schweidnitz, u. Herr Ticzco, hzgl. Notar, Ausfert. dieses. Bresl. Staatsarch. Rep. 123 Benediktinerinnenkl. Striegau Nr. 28. Orig. Perg. m. d. an grünen Seidenfäden hängenden kleinen runden Siegel der Hzgin, das in der Siegelfläche deren Portrait u. die halbe Figur zeigt [Vgl. dazu die Abbildung Nr. 9 bei E. Roehl, Die Tracht der schlesischen Fürstinnen des 13. u. 14. Jahrhunderts auf Grund ihrer Siegel (Beilage zu dem Jahresbericht der Viktoriaschule in Breslau, Ostern 1895), S. 15]. Vom Kopfe wallt zu beiden Seiten das gelockte Haar; in der rechten Hand hält sie den Adlerschild ihres Gatten, in der 1. Hand den Schild der Herzöge von Österreich mit dem Querbalken in der Mitte. Legende: "† S' . AGNETIS . DVCISSE . DE . STREGONIA." Agft bei Heyne, Geschichte des Bistums Breslau I, 981 u. bei Filla, Chronik der Stadt Striegau (1889) S. 22, auch bei Kühnel, Das Benediktinerinnenkloster zu Striegau, Bresl. Dissertation 1923. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |